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Die alte Katze

Die alte Katze

Das Beitragsbild habe ich gewählt, um darauf aufmerksam zu machen, wie der Lebenszyklus der Katze aussieht. Leider nehmen die wenigsten Tierhalter darauf Rücksicht. Sie vergesellschaften Jungtiere mit alten Katzen und sehen sich im Recht. Aber nur, weil kein Blut fließt, geht es den Katzen damit nicht gut. Bisher gab es nur diese Tabelle, die eine Art Gemeingültigkeit hat. Diese hier ist besser, denn sie unterteilt den Lebenszyklus der Katzen in unterschiedliche Phasen. Langjährige Katzenhalter haben das in der Regel längst bemerkt.

Heutzutage können Katzen sehr alt werden. Ab 16 Jahren gelten sie als uralt.

In der Altersforschung wird Altern definiert als fortschreitender Verlust der physiologischen Unversehrtheit, der zu Funktionsbeeinträchtigungen führt.

Max Plank Institut „Biologie des Alterns“ https://www.age.mpg.de/forschungsgruppen

Renegrationsprozesse, Anpassung und Reparaturprozesse werden langsamer, betreffen die Psyche, die Organe und den ganzen Organismus. Die alte Katze leidet gleichzeitig an verschiedenen Erkrankungen:

• Erkrankungen des Bewegungsapparates

• Schilddrüsenerkrankungen

• Chronisches Nierenleiden ⇾ diese Erkrankungen gehen mit einer Verhaltensänderung einher

Dazu kommen mögliches vermindertes Hör- und Sehvermögen, Erkrankungen des Verdauungssystems, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen und Tumorerkrankungen. Die Abnahme der geistigen und mentalen Leistungsfähigkeit nennt man kognitive Dysfunktion.

Bei alten Katzen steht bei Veränderungen im Verhalten schnell die senile Demenz im Raum. Bei Hunden und Katzen nennt man das kognitive Dysfunktion.

Aber Verhaltensänderungen haben fast immer medizinische Ursachen. Wir müssen zunächst alle möglichen Störungen und Erkrankungen ausschließen können.

Wir untersuchen also:

Schmerzen aufgrund körperlicher Beschwerden (Arthrose, Arthritis, Magen-Darm-Trakt, Tumorerkrankungen, Harnblase und den Zahnapparat)

Endokrine Erkrankungen, wie Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus

Bluthochdruck, Herzerkrankungen

Infektiöse Erkrankungen (FIV, FeLV, FIP)

Andere internistische Erkrankungen

Kann das alles ausgeschlossen werden, dann wird die Diagnose kognitive Dysfunktion wahrscheinlicher.

Untersuchungen haben ergeben, dass von 100 betroffenen Katzen zwischen 12 und 22 Jahren 22 % räumlich desorientiert sind. D.h., sie stehen vor der falschen Tür oder finden nicht nach Hause.

Die zeitliche Desorientierung äußert sich im gestörten Tag-Nacht-Rhythmus, Schlaflosigkeit oder exzessivem Vokalisieren 61 %, davon 31 % nachts.

Es kommt vor, dass sie ihre Sozialpartner nicht mehr erkennen, plötzliches Mobbing durch andere Katzen, Verstärkte Aggression 6 % „kurze Zündschnur“, vermehrte Anhänglichkeit, Trennungsangst, Ängstlichkeit, Angststörungen 4 %.

Dazu kommt häusliche Unsauberkeit. Durch Desorientierung finden die Katzen die Toilette nicht wieder. 27 % der Katzenhalter klagen über Unsauberkeit.

Dazu kommen Rastlosigkeit 19 % und zielloses Umherwandern 18 %.

Die kognitive Dysfunktion ist nicht heilbar. Sie lässt sich allerdings mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen ausbremsen.

Eine Maßnahme ist die Anpassung der täglichen Routine. Den Lebensraum übersichtlich gestalten und den Tagesablauf strukturieren, indem man z.B. die Katze tagsüber öfter weckt und versucht zu Spielen zu animieren, z.B., mit Leckerlis.

Für Wohlbefinden sorgen. Alte Katzen haben oft Probleme, die Körperwärme zu halten, daher sollte der Schlafplatz erwärmt sein. Wenn die Katze es mitmacht, wären Massagen, Bürsten und Kämmen eine Methode, das Wohlbefinden zu steigern.

Für die emotionale Stabilität empfiehlt die Tierärztliche Hochschule Hannover Pheromon Stecker, wie Feliway Friends, Feliway Classic und Feliway Optimum.

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Bisher gibt es keine klinischen Studien zur Behandlung der kognitiven Dysfunktion bei Katzen mit Medikamenten. Erforscht wurden Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel nur bei Hunden. Am besten fragt ihr euren Tierarzt nach MCT (mittelkettigen Fettsäuren), die einen positiven Einfluss auf die geistige Leistungsfähigkeit haben sollen.

https://www.aaha.org/aaha-guidelines/life-stage-feline-2021/feline-life-stage-home/

https://www.aaha.org/globalassets/02-guidelines/feline-life-stage-2021/2021-aaha-aafp-feline-life-stage-guidelines.pdf

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