In Österreich gibt es, anders als in Deutschland, die gesetzliche Vorschrift, Fenster und Balkone zu sichern, wenn man Katzen hat. Die Strafen sind saftig, wenn man dem nicht nachkommt. Bis zu 7500,00 € Strafe erwartet einen Österreichischen Bürger, wenn er/sie sich nicht daran hält.
Deshalb ist Österreich auch das einzige Land, soweit es mir bekannt ist, in dem Fensterstürze zahlenmäßig erfasst werden. Und die sind sogar in Österreich sehr hoch. https://www.tieranwalt.at/Aktuelles/Fenstersturz.htm
In der Diskussion um gesicherte Fenster und Balkone hört man immer wieder die gleichen „Argumente“, die angeblich dagegen sprechen. „Meine Katze ist nicht so dumm“, „meine Katze springt doch nicht aus dem Fenster!“
Diese Sätze offenbaren eine grobe Unkenntnis über Katzen, außerdem Gleichgültigkeit und Oberflächlichkeit.
Natürlich ist keine Katze „dumm“!
Die Katze ist ein Jäger. Sie ist 100 % fähig, Beute blitzschnell zu erfassen, zu fangen und festzuhalten. Was die Katze aber nicht kann, ist vorausschauend denken und – für die Katze unnatürliche – Gefahren abschätzen. Letzteres darf man eigentlich vom Menschen erwarten.
An ungesicherten Fenstern und Balkonen kann es jederzeit zu Unfällen kommen. Und es sind Unfälle, die da passieren, wenn die Katze vom Balkon oder aus dem Fenster stürzt. Die Folgen enden für die Tiere meist in einer Katastrophe, oft auch mit dem Tod.
Die Gefahren, die der Mensch seiner Katze aussetzt, wenn er das Fenster oder den Balkon nicht sichert, sind viele. Knochenbrüche, innere Blutungen, Ruptur des Zwerchfells, die sofort operiert werden muss. Nicht zu vergessen die hohen Kosten, die dem Tierhalter entstehen, denn der stationäre Aufenthalt in der Tierklinik verursacht Kosten im mittleren vierstelligen Bereich, dazu die OP Kosten, Nachsorge, usw.
Was gibt es denn eigentlich für Möglichkeiten, Fenster und Balkone so zu sichern, dass nichts passieren kann, auch dann, wenn der Vermieter den Einbau nicht erlaubt? Wenn man keinen Fachmann dafür engagieren kann oder will, kann man sich mit Teleskopstangen helfen, die man zwischen die Rahmen klemmen kann, wenn man das Fenster öffnet, und wieder entfernt, wenn man das Fenster schließt. Es gibt auch recht stabile Insektengitter, die man einsetzen kann, die sind allerdings auch teurer.
Auch einen nach oben offenen Balkon kann man sichern. Man baut sich einfach so etwas wie ein Gehege, das man aufstellt, wenn man auf den Balkon geht, das man wieder zusammen legen kann, wenn man den Balkon verlässt. Nebenbei halte ich es auch für ratsam, einen Balkon zu sichern, wenn man kleine Kinder hat.
Todesfalle Kippfester
Fenster, die auf Kipp gestellt sind, sind eine besondere Gefahr für die Katze. Neugier, die Lust auf frische Luft, lässt so manchen Stubentiger den Versuch starten, durch das auf kipp gestellte Fenster zu kommen. Und das geht fast immer schief. Die Katze bleibt mit dem Körper im Spalt hängen und rutscht immer tiefer, je mehr sie versucht, dem Spalt zu entkommen. In der Folge werden Blutgefäße abgeklemmt, was mit großen Schmerzen verbunden ist. Selbst wenn das Tier noch rechtzeitig aus der misslichen Lage befreit werden kann, kann es bedeuten, dass die Katze den Rest ihres Lebens unter Einschränkungen und Lähmungen zu leiden hat.
Deshalb: sichert eure Fenster!
Update: leider musste die Katze aufgrund ihrer schweren Verletzung eingeschläfert werden Heute Nachmittag befreiten…
Gepostet von Berufstierrettung Rhein Neckar am Donnerstag, 3. September 2020
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https://www.kingkratzbaum.de/kippfensterschutz.html