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Alles rund um Geburt,Trächtigkeit und Kastration

Wer sich jetzt Ratschläge von mir erhofft, dass ich bei der Katzenvermehrung helfe, wird sich schnell getäuscht sehen. Natürlich soll hier auch informiert werden. Aber in Form von Aufklärung und mit der Hoffnung, dass der eine oder andere sein Vorhaben, seine „Katze doch mal Babys haben zu lassen“ überdenkt.

In der Tat ist das einer der Gründe, warum unsere Tierheime überfüllt sind und der Markt jedes Jahr wieder eine Kittenschwemme erlebt. Immer noch denken viele Menschen, dass eine Katze ein Mal werfen muss, bevor sie kastriert wird. Ich weiß nicht, woher dieses Ammenmärchen kommt, aber es hält sich hartnäckig. Es soll sogar immer noch Tierärzte geben, die dazu raten. Ob dies stimmt kann ich nicht sagen, aber bitte, liebe Tierärzte, nehmt euren Kunden die Flausen.

Gute und seriöse Züchter wissen um die Verantwortung, eine Katze Kitten austragen zu lassen. Nicht umsonst kosten Rassekitten einen ganzen Haufen Geld. Das liegt daran, dass Züchter selbst viel Geld für ihre Zuchttiere bezahlen und dann an den ganzen Tierarztkosten. Die machen nämlich den größten Posten an Kosten aus, die ein Züchter von seinen „Einnahmen“ abziehen muss.

Katzen, die zur Zucht eingesetzt werden, sollten nicht nur einen Stammbaum haben, und der Züchter vereinsgebunden. Vor allem müssen Katzen gesund sein. Frei von genetisch bedingten Krankheiten, sollten die gleiche Blutgruppe haben, sollten frei sein von Herz und Nierenerkrankungen. Hier hilft ein Gentest wenig, es muss bei einem Arzt ein Ultraschall des Herzens und der Nieren gemacht werden.

Für einen verlässlichen Wert sollten die Katzen mindestens ein Jahr alt sein. Alles andere ist zu früh. Und auch Zuchtvereine erwarten von ihren Mitgliedern eine ausführliche Begründung, wenn eine Katze früher gedeckt wird. Zu recht.

Wenn man nun keinem Verein angehört und auch keine reinrassige Katze oder keine mit Stammbaum hat, auch dann sollte man nicht einfach glauben, dass das alles für einen nicht gilt.

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht heißt es. Laut Definition ist ein Züchter jemand, der aus privaten oder wirtschaftlichen Gründen Tiere vermehrt. Züchter sind gewährleistungspflichtig. Verkauft ein Züchter ein krankes Tier und weiß nichts davon, ist er trotzdem verpflichtet, die Tierarztkosten zu erstatten. Deshalb also Obacht!

Wer trotz allem seine Katzen dennoch decken lässt, sollte wissen, dass bei Trächtigkeit und Geburt allerhand schief gehen kann. Das ist bei der Katze nicht anders als bei anderen Lebewesen, oder auch uns Menschen. Nur dass dann keine Krankenkasse einspringt, es sei denn, man hat seine Katze krankenversichert.

Alles rund um die Geburt kostet beim Tierarzt viel Geld. Wenn die Katze eine Fehlgeburt erleidet muss dringend ein Ultraschall oder Röntgenbild gemacht werden. Die Katze muss vielleicht operiert werden, auf jeden Fall braucht sie Antibiotika, die auch nur ein Tierarzt verschreiben darf.

Kommt es bei der Geburt zu Problemen und es muss ein Kaiserschnitt gemacht werden, dann geht der richtig ins Geld. Je nach dem wie ein Arzt abrechnet, oder im Fall eines Notfalls in der Nacht oder Wochenende, kann mit der 4fachen GOT schnell eine vierstellige Summe zusammen kommen. Nehmt ihr keine tierärztliche Hilfe in Anspruch, muss eure Katze elendig verrecken und ihr mit einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz rechnen, mit all den unschönen Folgen.

Und, zu guter Letzt, gibt es noch andere unschöne Ereignisse um die Geburt und Trächtigkeit bei einer Katze. Das sind Dinge, wie sie auch langjährigen Züchtern passieren können, die mit durch und durch gesunden Katzen züchten. Das ist Natur.

Karin Lemanowicz züchtet seit 38 Jahren unter dem Catterynamen Starbushway die Rasse Maine Coon und hat mir freundlicher Weise gestattet, ihre Seite zu verlinken. Das ist aber nichts für schwache Nerven, ich sage es gleich. Das kann wirklich jedem passieren.

http://www.starbushway.de/zuchtbeginn12.html

Und hier noch ein weiterer Bericht über eine Frühgeburt. Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn das jemanden passiert, der gänzlich unerfahren ist und an das Wunder des Lebens glaubt.

http://www.starbushway.de/fruechen.html?fbclid=IwAR1d6jZCoLj9Ku52TFwnK7wKgneU52x28HhbsVFo94pRf7dOxzl29LMzb-c

Deshalb überlegt gut, ob ihr eure Katze nicht doch lieber gleich kastrieren lasst. Es gibt genug Kitten auf der Welt.

Ein Plädoyer für die Frühkastration

https://www.cat-care.de/infothek/fruehkastration-der-katze

https://www.facebook.com/tierarztpraxisgrelck/posts/2198269380230232

Hier habe ich ein eindrucksvolles Beispiel, was geschehen kann, wenn man eine weibliche Katze nicht kastrieren lässt. Katzen, die nicht in einer Zucht eingesetzt werden und nicht kastriert sind, gehen durch ein Hormonchaos. Alle drei Wochen Rolligkeit, irgendwann beginnt die Katze auch zu markieren, oder sie pieselt überall hin. Das macht sie weil sie auf der Suche nach einem Kater ist. Das alles hat nichts mit „Trotz“ zu tun oder mit Hinterlist, was man immer noch manchmal von Menschen hört.

Die Katze hat, das erwähnte ich schon einmal, haben ein begrenztes Spektrum sich mitzuteilen, auf das sie zurück greifen kann. Und das nutzt sie dann auch. Und immer ist Unsauberkeit ein Hilferuf, der vom Halter richtig verstanden werden muss.

Durch fortwährende Rolligkeiten entwickeln sich Zysten an den Eierstöcken. Diese lösen dann eine Dauerrolligkeit aus. Und dann kommt es häufig zu einer Gebärmutterentzündung, fachlich Pyometra, die, wenn sie nicht operiert wird, für die Katze ein tödliches Ende nehmen kann. Im Fall der geschlosenen Pyometra ist der Tod nur durch die lebensrettende OP zu vermeiden.

Wer aus reinem Geiz an der Kastration der Katze sparen will, dem sei gesagt, dass eine solche OP ein Vielfaches von dem einer Kastration kostet. Und muss ein Notdienst aufgesucht werden, kann es nach der neuen GOT für Notdienste auch schnell vierstellig werden.

Das Leid der Katzen ist unbeschreiblich. Diese hier ist gerade noch mit dem Leben davon gekommen. Platzt ein Gebärmutterhorn und läuft der Eiter in die Bauchhöhle, ist der Tod nicht aufzuhalten.

Wer übrigens seinem Tier, das er in Obhut hat, die notwendige Behandlung vorenthält, macht sich strafbar.

Dass Kater kastriert werden sollten, ist den meisten Menschen klar. Kater markieren in der Wohnung, unkastrierte Kater stinken auch dann, wenn sie nicht markieren sollten. Es gibt in der Tat Kater und den Zuchtkatzen, die nicht markieren.

Freigänger müssen auf jeden Fall kastriert werden, und zwar bevor sie raus gehen dürfen. Auch Kater im Alter von 5 Monaten decken schon erfolgreich. Unkastrierte Kater haben einen größeren Radius, den sie täglich ablaufen müssen und sie haben Revierkämpfe. Unkastrierte Kater stecken sich oft gegenseitig mit FIV an, das auch Katzenaids genannt wird. Es ist nicht heilbar. Diese Kater infizieren beim Deckakt auch die Katze.

Die Kastration trägt dazu bei, dass weniger ansteckende Krankheiten mit letalem Ausgang verbreitet werden. Freigänger kämpfen weniger, damit haben die Besitzer weniger Wunden zu versorgen.

Immer wieder werde ich gefragt, wann man Katzen und Kater kastrieren lassen soll

Ich sage, so früh wie möglich, d.h., mit 14 Wochen ist es nicht einmal mehr eine Frühkastration. Vor einigen Tagen erst erfuhr ich von einer vier Monate alten Kätzin, die von einem Kater gedeckt wurde und nun tragend ist. Die Katze ist noch ein Kitten! Angeblich zu jung für die Kastration, aber Kitten gebären und aufziehen soll sie schon? Oft versterben diese Katzen bei der Geburt oder es kommt zu ernsten Zwischenfällen. Manchmal nehmen die jungen Mütter ihre Kitten auch nicht an. Es ist eine Schande, den Katzen so etwas zuzumuten!

Jede Katze und jeder Kater, egal ob Freigänger oder nicht, die nicht in der Zucht sind, sollten kastriert werden. Katzen stehen so lange sie zeugungsfähig sind, unter einem enormen hormonellen Stress. Zudem ist die Gefahr von Krankheiten der Geschlechtsorgane deutlich erhöht. Eine Katze, die gar nicht erst rollig wird, hat ein sehr geringes Risiko einer Krebserkrankung an der Milchleiste. Eine kastrierte Katze erkrankt nicht an der Pyometra, bekommt auch keine Zysten an den Eierstöcken.
Was nicht so weit verbreitet ist, ist das Wissen, dass auch unkastrierte Kätzinnen unsauber werden können. Es gibt Katzen, die nur während ihrer Rolligkeit wild pinkeln, andere machen grundsätzlich überall in der Wohnung hin. Wie Kater markieren sie nicht nur ihr Revier, sie geben anderen Katzen bekannt, dass da jemand zur Paarung bereit ist.

Für die Katze ist das eine sehr große Not, in der sie sich befindet. Verantwortlich allein ist der Mensch. Lasst eure Katzen kastrieren!

https://www.tierschutz-ohne-grenzen.de/site.php?site=31

-wird fortgesetzt-

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