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Nachruf und Gedanken zu 2023

Das Beste vorweg: 2023 wurde mir, bis dato 30.12.23, niemand genommen. In meiner Familie sind noch alle da. Und alle meine Katzen leben noch. Ein Großteil meiner Katzen sind Senioren und ich weiß, dass der Tag näher rückt, an dem der eine oder die andere zu der letzten Reise aufbricht und mich traurig zurücklässt.

Das ist das Leben.

Aus der Sicht des Tierschützers war das vergangene Jahr alles andere als gut. Das versprochene neue und verbesserte Tierschutzgesetz kam nicht. Das Bundeslandwirtschaftsministerium versagte erneut bei den Tiertransporten von Rindern in EU Dritt-Staaten. Dabei haben andere EU-Staaten es vorgemacht und sind weiter als wir.

Unsere Tierheime und Tierschutzvereine sind an ihre Grenzen des Leistbaren gekommen. Es wurden sehr viele Tiere abgegeben und sehr, sehr viele Katzen ausgesetzt. Die Kittenflut hat nie gekannte Ausmaße erreicht. Der Ruf nach einer bundesweiten Kastrationspflicht blieb in Berlin ungehört. Dabei hatten alle ihre Hausaufgaben gemacht.

Ein Rechtsgutachten der DJGT e.V. schuf Rechtssicherheit. Der Katzenreport des Deutschen Tierschutzbundes legte Zahlen und Fakten vor. Das BMEL duckt sich weg und versteckt sich hinter einem Vorschlag der EU-Kommission, der nichts mit dem zu tun hat, was ich in meinem Schreiben angemerkt habe. Die vier Bundestagsfraktionen antworteten gleich gar nicht.

 Demokratie ist keine Einbahnstraße, meine Damen und Herren Politiker!

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich quasi hautnah dabei, als Katzen sehr jung an gesundheitlichen Problemen gestorben sind, die nicht hätten sein müssen und die es bei entsprechender Sorgfalt der Züchter auch nicht gegeben hätte. Ich kann es nicht mehr hören, dass angeblich 99 % der kranken Katzen vom Vermehrer stammen sollen. Das ist nicht wahr und ich muss sagen, es wäre doch schön, wenn es so einfach wäre.

Ich verstehe es, wenn Züchter sich ärgern, wenn sie als geldgierige Menschen verschrien werden. Leider aber gibt es diese, sind manchmal schon Jahre in der Zucht, haben einen bekannten Namen, aber außer dem schönen Schein haben sie nichts zu bieten. Und diese sind es, die ein schlechtes Bild auf alle werfen.

In meinem Ratgeber „Alles, was die Katze braucht“ habe ich einen ganzen Katalog beschrieben, der einen vor solchen Reinfällen schützt. Ich verstehe, wenn Laien völlig unbedarft an den Falschen geraten können, muss aber auch sagen, hätten sie auf das geachtet, was ich geschrieben und schon so oft gesagt habe, wäre ihnen das nicht passiert.

Ebenso kann ich berichten, was passieren kann, wenn Züchter ihre Tiere unkastriert in Liebhaberhände geben.

Ein Beziehungsstreit veranlasste einen der Partner einen Kater zu verkaufen, um den anderen zu ärgern. Dieser Kater geriet in Vermehrerhände und wurde übelst ausgenutzt, ja sogar in kleinen Gehegen gehalten. Dieser Vermehrer hielt drei potente Kater, die voneinander getrennt gehalten werden mussten.

Tierärztlich versorgt wurde das Tier nicht. Natürlich nicht. Der Kater wurde mit Rolllidern, hoch entzündetem Zahnfleisch und potent an eine Familie verkauft, die ihn nach 6 Wochen, ebenfalls unbehandelt, und mit Aufschlag weiterverkauft haben. So geriet er einer Freundin von mir in die Hände. Sie ist seine Station 6.

Ein stark verhaltensauffälliges Tier, das dringend behandelt werden muss. Die zu erwartenden Kosten: mindestens 3500,00 €, wenn ich von den hiesigen Preisen ausgehe. Und das ist noch nicht das Ende. Denn wenn es eine Calici Infektion ist, kommt neben dem Dentalröntgen und dem Ziehen aller Zähne auch noch eine aufwändige Behandlung dazu.

Der Kater ist verhaltensauffällig und bisher ist nicht klar, ob die Schmerzen, die er unzweifelhaft haben muss, dafür verantwortlich sind oder die Tatsache, dass er nicht kastriert ist. Oder alles zusammen.

Er greift Mensch wie Tier aus dem Nichts an und verbeißt sich. Meine Freundin ist völlig entsetzt und kann damit nicht umgehen, denn sie hatte die besten Absichten. Aber der Kater weiß nicht, dass die OPs schon geplant und terminiert sind. Er ist nur schon wieder woanders und für ihn hat sich nichts verbessert.

Ob und wie er sozialisiert werden kann, wird die Zeit zeigen…

Hätte mir jemand vor drei Jahren gesagt, dass ich meine Meinung hinsichtlich Aufrüstung und Wehrdienst noch ändere, hätte ich diesem Jemand einen Vogel gezeigt.

Seit Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine, weil Imperialist Putin feuchte Träume von einem Zarenreich hat. Dazu kommt die Gefahr, dass Donald Trump erneut zum Präsidenten der USA gewählt werden könnte und die USA das Nato-Bündnis verlassen. Und das alles in einer Zeit, in der uns die Zeit aus den Händen rinnt, um die Klimaziele zu erreichen.

Der enorme Reformstau, den allein die CDU zu verantworten hat, die Aufrüstung einer kaputt gesparten Bundeswehr, kosten uns enorme Summen. Und die Union ist fleißig dabei, die Probleme, die sie selbst geschaffen haben zu erhalten und zu verschlimmern.

Das Ergebnis unterm Strich vereinfacht gesagt, lautet, dass das Leben für uns Bürger teurer wird und viele nicht mehr wissen werden, wie sie mit dem Einkommen auskommen sollen.

Ich habe selbst viel an der „Ampel“ zu kritisieren. Aber daran, was uns blüht sind sie unschuldig. Zu verdanken haben wir das dem Reformstau durch die 16 Jahre CDU und leider auch durch die Konflikte, die derzeit für große Unruhe und Verunsicherung sorgen.

Die Debatten, die in der Öffentlichkeit geführt werden, geben nicht gerade Grund zur Hoffnung.

Ich erwarte nichts von 2024. Ich hoffe nur, es nimmt mir niemanden weg.

Über Angelika

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