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eBay Kleinanzeigen verschärft die Bedingungen für Tiervermittler

Wer Hunde und Katzen unter 12 Monaten bei eBay verkaufen will, muss zukünftig eine behördliche Erlaubnis dazu haben.

Das liest sich erstmal gut, denn Welpen- und Kittenhändler aus dem Ausland können keine Tiere mehr anbieten. Auch die gewohnheitsmäßigen Vermehrer und Schwarzzüchter müssen sich nach anderen Möglichkeiten umsehen.

Aber leider werden auch die Züchter abgestraft, die nicht über so viele Katzen verfügen, dass sie eine Genehmigung für gewerbliche Züchter haben müssten. Da die Veterinärämter völlig überlastet sind, haben sie bis dato Gesuche von kleinen Züchtern immer abgelehnt.

Das ist das Schreiben, dass Züchter von eBay Kleinanzeigen erhalten haben:
»„Wir haben uns dazu entschlossen, die behördliche Erlaubnis (gemäß § 11 TierSchG), welche für gewerbliche Anbieter die Voraussetzung für die Vermittlung von u. a. Hunden und Katzen bildet, in bestimmten Fällen auch für private Anbieter vorauszusetzen. Wir knüpfen damit an die strengen Voraussetzungen für die Vergabe dieser Erlaubnis an. Hunde und Katzen unter 12 Monaten darfst du künftig nur noch anbieten, wenn du eine behördliche Erlaubnis hast. Die Existenz dieser Erlaubnis fragen wir künftig bei der Aufgabe neuer Anzeigen ab. Bitte schicke uns einen geeigneten Nachweis – beispielsweise vom örtlich zuständigen Veterinäramt – vorab per E-Mail“«

Auch kleinere Tierschutzvereine dürften Schwierigkeiten bekommen, die bis jetzt keine behördliche Genehmigung haben, weil sie keine Tierheim ähnliche Einrichtung sind.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ich hoffe, dies ist jetzt kein zulässiger Versuch, der Identitätsprüfung der eBay-User zu entgehen. Denn seien wir ehrlich. Massenzucht bei Katzen ist für die Katzen kein schönes Leben. Das genau wird damit aber gefördert. Ebenso wird es weiterhin möglich sein, kranke Tiere über eBay zu verkaufen, und seine Identität zu verschleiern. Das sollte eigentlich nicht möglich sein. Solange es keine Verifizierung der handelnden Akteure gibt, ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Der Tierschutz und Verbraucherschutz bleibt auf der Strecke.

Was mir gut gefällt:

Reptilien dürfen über eBay Kleinanzeigen nicht mehr angeboten werden!

Das ist ein echter Fortschritt und ich hoffe, es bleibt nicht dabei und dass die anderen Plattformen nachziehen.

Gesuche werden auch nicht mehr zugelassen, um Welpenhändlern keine Chance zu geben, auf diesem Weg die Vorschriften zu umgehen.

Ich bin neugierig, was sich noch ereignen wird.

Im Koalitionsvertrag ist festgehalten, dass die Identitätsprüfung per Gesetz vorgeschrieben werden soll. Der inzwischen von der EU verabschiedete Digital Services Act muss auch bald umgesetzt werden. Und zwar von Onlinemärkten und Social Media. Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.

Über Angelika

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