Wildtiere in deutschen Wohnzimmern

In Deutschland darf kein Igel, kein Spatz und kein Eichhörnchen aus der Natur entnommen werden. Sie sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, nicht nur durch das Tierschutzgesetz.

Wildtiere aber, auch solche, die in den jeweiligen Heimatländern unter Schutz stehen, sind hier und innerhalb der EU vogelfrei. Das Ergebnis dieser Haltung ist verheerend. Über 2000 Wildtiere werden derzeit in Deutschland gehandelt, unreguliert, ungeachtet dessen, wie gefährdet sie in ihrem Heimatland sind, unter welchen – oft brutalen – Umständen sie gejagt und zwischen gelagert werden.

Der Wildtierhandel hat solche Ausmaße angenommen, dass er zur zweitgrößten Gefahr für die Artenvielfalt geworden ist.

Was für groteske Ausmaße das annehmen kann, zeigt das Beispiel eine weißen Löwen in Sachsen-Anhalt. Seit dem Mann das halten und der Besitz des Löwen untersagt worden ist, ist das Tier spurlos verschwunden. https://www.stern.de/panorama/weisser-loewe–raubkatze-mojo-offenbar-spurlos-verschwunden-30489770.html

Zu dem Halteverbot kam es übrigens nur, weil der Löwe nicht „tierschutzgerecht“ untergebracht war. Bitte nicht mit „artgerecht“ verwechseln.

Die Bundesregierung selbst hat keine Regelungen zu „Gefahrtieren“. Das Pdf. gibt den Sachstand von 2016 wieder.

Die Tierschutzorganisation Pro Wildlife https://www.prowildlife.de/ setzt sich für eine Positivliste von Tieren ein, die gefahrlos und unkompliziert zu halten sind. Der Vorteil einer Positivliste liegt auf der Hand. Sie ist kurz, sie muss nicht ständig aktualisiert werden, sie schützt neu entdeckte Arten vor der Plünderung.

Die Problematik hat Pro Wildlife in diesem Dokument zusammen getragen, das ich euch hier zur Verfügung stellen möchte.