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Die Verantwortung des Züchters und warum auf Vermehrer geschimpft wird

Es gibt Probleme bei der Katzenzucht, die nicht so offensichtlich sind, und, entweder bei den meisten Menschen unbekannt sind, oder nicht so ernst genommen werden.
Die Blutgruppenunverträglichkeit.
Beim Menschen ist dies bekannt als Rhesus-Unverträglichkeit, wenn z.B. eine Rhesus negative Frau ein Kind von einem Rhesus positiven Mann bekommt. Heutzutage wird bei Rhesus – negativen Frauen immer mit einer Prophylaxe begonnen.
Bei Katzen lassen alle guten Züchter die Blutgruppe in dem Paket der Blutuntersuchungen( PKD, PKdef, SMA, HCM, u.a.) feststellen und vermeiden Verpaarungen von Katzen und Katern mit unterschiedlichen Blutgruppen, weil die Folgen für die Kitten gravierend sind und bei Nichtbeachtung den unvermeidbaren, qualvollen Tod zur Folge haben.
Das alles haben Vermehrer, die das schnelle Geld wittern und auch Menschen, die ihre Katze so sehr „lieben“, dass sie unbedingt Babys bekommen soll nicht auf dem Schirm und genau das macht die Verantwortungslosigkeit ihres Handelns aus und gleichzeitig so verwerflich.
Aktive aus dem Tierschutz und beratende Züchter haben kein Konkurrenzdenken im Kopf, sondern das Wohl des Tieres und die Folgen für die Kitten, die auftreten können.
Es gibt Rassen, wo man besonders aufpassen muss, aber eigentlich ist die Blutgruppenunverträglichkeit rasseunabhängig und es sollte vor jeder Verpaarung die Blutgruppe getestet werden, wenn die Tiere nicht schon getestet sind.
Verpaart man eine Katze mit Blutgruppe B mit einem Kater, der Blutgruppe A hat, muss man die Kitten in den ersten 48 Stunden nach der Geburt daran hindern bei der Mutter zu trinken. D.h., man muss entweder vorsorgen, Kolostrum und Aufzuchtsmilch auf Ziegenmilchbasis besorgen (ist etwas teurer, aber gut und wird vor allem gut vertragen), oder dafür sorgen, dass man eine Amme mit passender Blutgruppe hat. Züchter, mit entsprechendem Verantwortungsbewusstsein sorgen vor, oder vermeiden solche Würfe ganz.
Die Folgen bei Nichtbeachtung dieser Problematik sind furchtbar. Die Milch einer Mutter mit Blutgruppe B bei frisch geborenen Kitten mit Blutgruppe A ist wie Salzsäure und löst die Därme der Kitten auf. Ihr Tod ist langsam, qualvoll und schmerzhaft. Die Vorstellung, die eigenen Därme lösen sich auf sollte als Horror ausreichen, um zu verstehen, warum es so verdammt wichtig ist, grundsätzliche Vorsorge zu beachten, bevor man Kater auf die Katze setzt.
Wenn man eine tragende Katze aufnimmt, sollte man einen Blutgruppenschnelltest machen lassen. Hat man eine Katze mit Blutgruppe B muss man unbedingt Maßnahmen zum Schutz der Kitten ergreifen, und, wenn man selbst nicht dazu in der Lage ist oder man es sich selbst nicht zutraut, sich Hilfe suchen.
Ich hoffe, dieser Beitrag trägt zur Aufklärung bei. Und ich hoffe, dass die, die ihre Katze so toll finden und meinen, sie soll Babys bekommen, ihr Vorhaben überdenken und die Finger davon lassen. Oder wenigstens ihrer Verantwortung nachkommen und die Katze und den Kater untersuchen lassen.

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